Seilerei
Das Seilerhandwerk wurde in den Familien Spelger, Schultz, Volz, Matis, Morio, Hutzler und Günauer betrieben. Sie deckten für die bäuerlichen Betriebe den Bedarf an Ackerleinen, Wiesenschnüren, Kälberstricken und Heubaumssträngen ab. Im Auftrag von Gemeinden stellten sie aber auch für die Kirchtürme Glocken- und Uhrseile her. Dabei mußten sie sich bei der Arbeitsweise in der Seilerbahn immer rückwärts bewegen, worauf Günauer anspielte, wenn er auf die Frage: „Na Wilhelm, wie geht’s G’schäft?“ stets antwortete „Rückwärts!“
Aus „Dinge die niemend mehr braucht„, Gudrun Elsner, 1996
In unserem Dorfmuseum ist noch eine komplette Seilmaschine vorhanden, welche gerne bei diversen Aktivitäten zur Schau gestellt wird. Besucher lernen die Grundbegriffe des Seilemachens und dürfen auch selbst mal Hand anlegen. Kinder fertigen sich Springseile und testen sie gleich an Ort und Stelle aus. Hier ein Eindruck von unserem Seilerfest im Sommer 2014 vorm Museum.
Mit der Handkurbel werden mehrere Zahnräder angetrieben.
An jedem Zahnrad kann über einen Haken eine zu verdrillende Schnur angebracht werden.
Über eine handgeführte Lehre werden die Schnüre zum Seil zusammen geführt.
Der Seiler geht rückwärts.
Mehr zu diesem Thema im Rheinpfalzartikel „Immer den richtigen Dreh“ im Zeitungsarchiv-Menü oben rechts